GESTALTTHERAPIE
Lose your mind and come to your senses. (Fritz Perls)
Lose your mind and come to your senses. (Fritz Perls)
Die Begründer der Gestalttherapie waren Friedrich Salomon Perls, seine Frau Laura (Lore) Perls, beide ursprünglich Psychoanalytiker, sowie der Sozialkritiker und Schriftsteller Paul Goodman.
Die Gestalttherapie hat ihre Wurzeln in der Humanpsychologie, deren primäres Ziel es ist, Menschen in ihrer gegenwärtigen Situation zu helfen und ihnen die Möglichkeiten aufzuzeigen, die sie haben.
Im Mittelpunkt der gestalttherapeutischen Arbeit steht die Präsenz in der aktuellen Situation, das Gewahrsein der dazugehörigen Gefühle, Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen. Zudem darf und muss der Klient in der Gestalttherapie die Verantwortung für sich und sein Handeln übernehmen. Der Therapeut ist in der Gestalt kein allwissender Problemlöser, sondern ein präsenter Begleiter.
In Gestaltarbeiten wird Raum für die gerade vorhandenen Emotionen und Gedanken gegeben, die im Alltag oft nicht wahrgenommen werden können und wollen.
Zusammen arbeiten wir daran, diese Dinge zunächst wahrzunehmen, um sie dann fühlbar und erlebbar zu machen. Die Arbeit orientiert sich stets am in dem Moment Offensichtlichen.
Die Gegenwart mit allem was gerade da ist wird also in den Mittelpunkt gestellt. Jedoch sind Ausflüge in die Vergangenheit manchmal ebenfalls Teil der Gestalttherapie. Erlebnisse aus der Vergangenheit tragen wir manchmal noch als unerledigte Situation in uns. Auch das Festhalten an unerreichbaren Idealen und Vorstellungen können Thema werden. Beides bremst uns manchmal aus und macht uns das Leben schwer.
Denn aus früheren Erfahrungen und Vorstellungen heraus entwickelt jeder Mensch natürlicherweise ganz persönliche Problemlösungsmuster. Diese begleiten ihn von nun an und bleiben im Unterbewusstsein aktiv. Selbst wenn sie inzwischen hinderlich geworden sind.
Daraus folgen nicht selten körperliche Symptome wie Verspannungen, nächtliches Zähneknirschen, Tinnitus, Schmerzen und unterschiedlichste Erkrankungen. Mit ihnen zeigt uns der Körper häufig, dass etwas nicht stimmt und wir nicht mit uns selbst im Reinen sind. Auf der psychischen Ebene äußern sie sich beispielsweise in Stress, Ängsten oder Schlafstörungen. Aber auch Beziehungen auf privater und beruflicher Ebene können davon betroffen sein und stagnieren. Eine gewisse Unzufriedenheit oder der große Wunsch nach Veränderung kann sich eingestellt haben.
Wenn wir über etwas sprechen, sind wir außerhalb des Bereiches der Erfahrung. Die Gestalttherapie legt jedoch mehr Wert auf Taten, als auf Worte. Sie setzt auf Erfahrungen statt auf Gedanken. Daher wird in der Gestalttherapie klassischerweise auf Erklärungen und Interpretationen verzichtet.
Gedanken, Vorstellungen, Ideen, Erfahrungen, Situationen oder bestehende Glaubenssätze werden bei einer Gestaltarbeit nach außen „verlagert“. Dazu wird ein Gefühl oder Gedanke auf ein passendes Kissen oder einen Stuhl gesetzt. Aber auch andere, in dem Moment passende Projektionsflächen sind möglich.
Dort können die vorhandenen Emotionen und Themen dann mit etwas Abstand angstfreier betrachtet werden. Dabei kann die Position und somit die Sicht auf die Dinge gewechselt und ausprobiert werden.
Das Experimentieren, Erleben und Ausprobieren während der Arbeit wird genutzt, um Klarheit zu erhalten. Denn sobald etwas erkannt und akzeptiert werden kann, verliert es oft seine Bedrohlichkeit. Das ermöglicht letztlich das Annehmen und integrieren von Dingen, die einem vorher die Möglichkeit genommen haben, andere Wege einzuschlagen.
Durch den entstandenen Kontakt zu sich selbst können sich nun neue Optionen, Chancen und Handlungsspielräume in Ihrem Leben auftun. Nach und nach entwickeln sich kreative und teils überraschende Lösungen für Ihre Probleme und Fragen.
Da Erfahrungen aber erst Schritt für Schritt gemacht werden und unser Bewusstsein sich Stück für Stück entwickelt, benötigen wir für solche Prozesse Zeit und Geduld mit uns selbst. Erste Erkenntnisse und Erfolge sind nach wenigen Stunden zwar möglich, dennoch ist eine Gestalttherapie kein „therapeutisches Schnellverfahren“.
Das psychotherapeutische Handeln, dass natürlich auf Wandel gerichtet ist, beruht in der Gestalttherapie paradoxerweise darauf, Sie als Klienten so zu akzeptieren, wie Sie sind. Denn der Therapeut in der Gestalttherapie hat nicht den Anspruch einen Menschen zu „missionieren“ und möchte keinen Wandel erzwingen.
Es geht vielmehr darum, dass Sie ihre Gefühle wahrnehmen. Darum, dass sie spüren welche Emotionen da sind, um diese auch auszuleben und zu erleben. In der Gestaltarbeit wird daher weniger über etwas geredet, als dass ausprobiert wird. Es wird mit Verhaltensweisen, Haltungen, Gedanken, Gefühlen und Einstellungen experimentiert. Mit Altbekanntem, aber auch mit Neuem.
Dabei werden emotionale, körperliche und intellektuelle Bereiche einbezogen, denn alles zusammen bildet die ganzheitliche Gestalt, die uns Menschen ausmacht. Daher auch der Begriff Gestalttherapie.
Gestalt kann in diesem Kontext mit Ganzheit gleichgesetzt werden. Der Begriff wurde aus der Gestaltpsychologie übernommen. Aus dieser stammt die Erkenntnis, dass der Mensch seine Wahrnehmungen zu sinnvollen Einheiten, sprich Gestalten, zusammen zu schließen versucht.
Eine Gestalt ist alles erfahrbare wie eine Erinnerung, ein Gefühl oder auch eine Begegnung. Fritz Perls, einer der Begründer der Gestalttherapie, ist davon ausgegangen, dass viele Menschen nur Teile ihrer selbst bewusst wahrnehmen. Sie sind wie „zersplittert“ und erleben sich selbst nicht als Ganzes.
In der Gestalttherapie arbeitet man daran, sich seiner verdrängten, unbewussten Teile bewusst zu werden. So ist es letztlich möglich, diese als das anzunehmen, was sie sind.
Diese Anteile zu akzeptieren und zu integrieren, also sie zu sich zurück zu holen, bringt automatisch Veränderung mit sich. Denn Akzeptanz führt immer zu Wachstum, nicht zu Stagnation.
So kann mit der Zeit eine neu gewonnenen Ganzheit, also Gestalt, erlangt werden.
Meine Ausbildungen und Erfahrungen ermöglichen es mir, Sie ganzheitlich und mit verschiedenen Methoden und Ressourcen zu begleiten. Meine Haltung ist dabei komplett offen für den Prozess. Dieser wird dadurch bestimmt, was sie mitbringen und welches Thema aktuell ansteht.
Techniken oder Übungen werden als Angebot bzw. Vorschlag verstanden und ich erkläre, was damit erreicht werden soll oder warum dieses Vorgehen mir gerade passend erscheint.
Bei Interesse und Fragen melden Sie sich gern telefonisch oder per Mail.